Schweizer System (SSYS)

Der Modus "Schweizer System" ist der Spielmodus mit dem höchsten Maß an Fairness(!!), sofern nicht nach dem Modus "Jeder gegen Jeden" gespielt wird/werden kann.
Das Schweizer System ist ein reiner, leistungsbezogener Spielmodus.
tmanager-online.net verwendet beim "Schweizer System" das exakte und leistungsgerechte TOP-DOWN-Verfahren!

Der große Vorteil des Schweizer Systems beruht darin, dass KEIN Teilnehmer vorzeitig ausscheidet.
Es kann prinzipiell und (sportart)unabhängig bei jedem Turnier mit direktem Gegner angewendet werden.

Das Schweizer (Turnier-)System hat seinen Ursprung im Schachsport.
Es stellt ein leistungsbezogenes und gewichtetes Rundensystem als Mischung aus den Modi "Jeder gegen Jeden" und "KO-System" dar.

Es stellt sicher, dass
  1. alle Teilnehmer die gleiche Anzahl von Spielen austragen,
  2. Teilnehmer unterschiedlicher Spielstärke an einem Turnier teilnehmen können (Damen und Herren, Jugendliche und Schüler mit Senioren, spielstärkere und spielschwächere Teilnehmer),
  3. die meisten Spiele, vor allem gegen Mitte und Ende des Turniers, zwischen Teilnehmern annaehernd gleicher Spielstärke ausgetragen werden,
  4. auch die Spiele zwischen Teilnehmern unterschiedlicher Stärke eine hohe Bedeutung haben, da nicht nur Sieg, Unentschieden oder Niederlage, sondern auch die Höhe des einzelnen Ergebnisses eine wichtige Rolle spielt, unabhängig davon, ob man verliert oder nicht,
  5. man gegen viele verschiedene Teilnehmer, aber nie zweimal gegen dieselben spielt,
  6. in jeder Runde jedem Teilnehmer sein bester Herausforderer als neuer Gegner zugewiesen wird (beginnend mit dem aktuellen Tabellenführer),
  7. nicht alle Teilnehmer gegen alle anderen spielen müssen,
  8. alle Teilnehmer interessante Spiele absolvieren, da Sie einen individuellen, ihrer Leistung entsprechenden, Turnierverlauf haben,
  9. mit jeder weiteren Runde die Platzierung mehr und mehr von den Ergebnissen der anderen Spiele abhängig ist, was ein Taktieren nahezu unmöglich macht,
  10. es i.A. kein Auslosungspech gibt, da im Verlauf nur die Leistung über die Platzierung entscheidet.
Wird das Schweizer System einmal komplett durchgespielt, erhält man den Modus "Jeder gegen Jeden"!

Durch diesen Spielmodus wird erreicht, dass ab ca. der dritten Runde annähernd gleichstarke Gegner aufeinander treffen. Es ist lediglich zu gewährleisten, dass eine ausreichende Anzahl von Runden gespielt wird.

Die Anzahl der zu spielenden Runden hängt von der Anzahl der Teilnehmer ab.
Die Mindestanzahl ist die Anzahl der Runden, die auch im einfachen KO-System zu spielen wären.
In der Praxis haben sich 1-2 Runden mehr als im einfachen KO-System bewährt.

SpieleranzahlMin. Rundenanzahlempf. Rundenanzahl
9 - 1646
17 - 3257
33 - 6468

Beachten Sie, dass im Schweizer System die Anzahl der zu spielenden Runden deutlich unter der Anzahl der Teilnehmer liegen sollte.

Der Mathematiker Dr. Model entwickelte dazu folgende Formel:
R ≈ 0,2*T + 1,4*n (hierbei wird immer nach oben gerundet!)
R = Runden / T = Teilnehmer / n = Anzahl der auszuspielenden Plätze (z.B. Anzahl der Teilnehmer, die einen Preis erhalten sollen!)
Beispiel: (65 Teilnehmer, 8 Plätze): R = 0,2*65 + 1,4*8 = 24,2 ≈ 25 Runden

In jedem Falle sollte die Rundenanzahl vor Turnierbeginn von der Turnierleitung festgelegt und den Teilnehmern bekannt gemacht werden.
Dies hängt jedoch auch enorm von der zeitlichen Planung des Turniers ab!

ABER: Das Schweizer System ist prinzipiell nicht an eine feste Rundenzahl gebunden und zu einer genaueren und besseren Differenzierung ist jede weitere Runde hilfreich, um mehr Teilnehmer über die einzelnen Wertungen miteinander zu verknüpfen!

Prinzipielle Vorgehensweise im Ablauf des Schweizer Systems:

Die Spielpaarungen der 1. Runde können gesetzt oder auch zufällig gelost werden. Bei einer Setzliste empfiehlt es sich, die Spielstärken der Teilnehmer zu berücksichtigen. Der vermeintlich stärkste Teilnehmer erhält z.B. Startnummer 1, der vermeintlich schwächste Teilnehmer die letzte Startnummer.
Dann sollte ebenfalls in der 1. Runde beachtet werden, dass stärkere Teilnehmer NICHT gegen vermutlich schwächere Teilnehmer antreten. Sollte eine ungerade Anzahl von Teilnehmern existieren, so erhält das "Freilos" die letzte Startnummer.

Nach Beendigung aller Spiele der 1. Runde wird in der Regel nach einem allgemeinen und einem speziellen Schlüssel des Schweizer Systems eine Tabelle erstellt.
Die Wertungskriterien des allgemeinen Schlüssels können z.B. sein:
Punkte (PTS) > Tordifferenz > erzielte Tore wie im Fussball, Handball, usw.

Die Wertungskriterien des speziellen Schlüssels bestehen aus den Hauptkomponenten:
BHZ (Buchholzzahl) > FBHZ (Feinbuchholzzahl) > SCHZ (Schochzahl)

Die Reihenfolge der Wertungskriterien kann grundsätzlich beliebig festgelegt werden, die BHZ sollte jedoch immer nach den Punkten (PTS) verwendet werden um ein möglichst faires Ergebnis zu erhalten
(sinnvolle Reihenfolge: PTS > BHZ > FBHZ > SCHZ, auch andere Wertungen sind denkbar)

Häufige Reihenfolge unter Verwendung beider Schlüssel in Kombination:
PTS > BHZ > FBHZ > SCHZ > Tordiff./Satzdiff. > erzielte Tore/Punkte

Die Erstellung der neuen Spielrunde, bevor alle Spiele der aktuellen Runde beendet und ausgewertet sind, sollte unbedingt vermieden werden.

Die Spielpaarungen der anschließenden 2. Runde werden bei tmanager-online.net nach dem exakten und leistungsgerechten TOP-DOWN-Verfahren zusammengestellt:
Tabellenerster vs. Tabellenzweiter
Tabellendritter vs. Tabellenvierter
Tabellenfünfter vs. Tabellensechster
... vs. ...
Tabellenvorletzter vs. Tabellenletzter

Sind alle Spiele der 2. Runde beendet, wird eine neue Tabelle mit dem gleichen Schlüssel erstellt.

Die Spielpaarungen der anschließenden 3. Runde werden wie folgt zusammengestellt:
Tabellenerster vs. Tabellenzweiter
Tabellendritter vs. Tabellenvierter
Tabellenfünfter vs. Tabellensechster
... vs. ...
Tabellenvorletzter vs. Tabellenletzter

Es muss nur sichergestellt werden, dass keine Spielpaarung während des Turniers zweimal vorkommt. Sollte es dennoch laut Tabelle dazu kommen, dass sich ein Spiel zwischen zwei Teilnehmern wiederholen müsste, so wird der entsprechende Gegner übersprungen:
Tabellenerster vs. Tabellendritter
Tabellenzweiter vs. Tabellenvierter
Tabellenfünfter vs. Tabellensechster
... vs. ...
Tabellenvorletzter vs. Tabellenletzter

So wird gewährleistet, dass immer diejenigen Teilnehmer mit annähernd gleicher Spielstärke gegeneinander spielen und jeder den entsprechenden besten Herausforderer als neuen Gegner erhält.
Andere Vorgehensweisen wie Losverfahren oder Zufallsgeneratoren zur Erstellung der neuen Spielrunde verwendet, jedoch sind diese ungünstige Verfahren und werden daher nicht eingesetzt.


Ein abschließendes Finalspiel bzw. eine Finalrunde/Endrunde gibt es beim Schweizer System per Definition nicht, jedoch kann dies durchaus nach Vereinbarung und Ankündigung gespielt werden.